Im Wein berühren sich Himmel und Erde. Seine Reben sind fest im Boden verwurzelt, zugleich braucht er Wasser und Licht von oben. Deshalb ist der Wein Symbol für die Begegnung zwischen Mensch und Gott. „Freuen wir uns an den Schöpfungsgaben und behalten wir den im Blick, der sie uns schenkt!“ Das sagte der neue Iselersheimer Pastor Simon Laufer in seiner Andacht auf dem Weinfest der Kirchenstiftung der Gemeinde am 31. August in Iselersheim.
70 Gäste aus fünf Dörfern
Über 70 Gäste kamen bei sommerlichen Temperaturen an die Iselersheimer Kirche, um erlesene Weine zu verkosten und Zwiebelkuchen zu essen. „Nach dem Erfolg im letzten Jahr war klar, dass wir das Weinfest erneut feiern“, sagte Reinhard Brünjes, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Die Menschen aus den fünf Ortschaften der Kirchengemeinde zusammenzubringen, sei ein Anliegen der Stiftung. Die große Zahl der Gäste aus allen Dörfern zeige, wie ein solches Fest die Gemeinschaft zusammenwachsen lässt.
Brünjes ist zwölf Jahre nach Gründung der Stiftung zufrieden mit dem bisher Erreichten. „Die Kirche muss vor Ort präsent bleiben. Darum ging es uns von Anfang an.“ Angesichts zurückgehender Mitgliederzahlen und künftiger Rückgänge bei den Kirchensteuern sei es umso wichtiger, zusammenzustehen und selbst initiativ zu sein. „An vielen Stellen ist uns das gut gelungen“, so Brünjes.
Menschen im Mittelpunkt
So finanzierte die Stiftung die Ausbildung eines jungen Kirchenmusikers, förderte die musikalische Früherziehung im evangelischen Kindergarten Schmetterlingswiese und unterstützte mehrere Renovierungsmaßnahmen an der Iselersheimer Kirche und dem Gemeindehaus. Im Blickpunkt der Stiftung und des Kuratoriums unter Vorsitz von Karl-Heinz Imbusch sind vor allem die Menschen. „Die Gemeinschaft zwischen den Dörfern, aber auch unter den Generationen ist uns wichtig“, so Brünjes. Besonders erfreut war er deshalb darüber, dass auch das Weinfest Besucher aller Altersgruppen begeisterte.
Ihren Kapitalstock konnte die Stiftung in zwölf Jahren auf inzwischen 150.000 Euro erhöhen. Sommerfeste, der Iselersheimer Weihnachtsmarkt oder Konzerte in der Kirche bringen Menschen zusammen und sorgen für Einnahmen. „Möglich ist das alles nur, weil der Helferkreis der Stiftung groß ist und immer gerne mit anpackt“, so Brünjes. Ob es der Zeltaufbau ist oder das Backen von Zwiebelkuchen: Viele Ehrenamtliche investieren Fleiß und Zeit in die Stiftungsarbeit. Sorgen bereitet dem Kuratorium und Vorstand zukünftig die Verzinsung des Kapitalstocks. Der Vorstand freut sich im Nachherein über seine Entscheidung einen bedeutenden Anteil des Kapitalstocks vor einigen Jahren sicher und zinsgünstig angelegt zu haben. Insofern ist es noch ein paar Jahre – aus heutiger Sicht – möglich eine gute Projektarbeit in der Kirchengemeinde zu fördern.
Viele Ideen für Projekte
Die nächste große Veranstaltung ist bereits geplant: Am Sonnabend, dem 7. Dezember 2019 ist der Gospelchor Toowonder aus Kirchwiestedt zum Weihnachtskonzert Gast in der Iselersheimer Kirche. Ideen für die Verwendung der Stiftungsmittel gibt es einige. Brünjes liegt besonders der Ausbau der Kirchenmusik und Chorarbeit sowie die Förderung der Arbeit mit Kindern am Herzen. Offene Türen rennt er damit bei Pastor Laufer ein, der moderne Kirchenmusik schätzt und Angebote für Kinder und Familien ausbauen und entwickeln möchte. Ein Projekt hat er bereits im Sinn: Eine alte Wohnung im ersten Stock des Gemeindehauses soll künftig wieder als Kinder- und Jugendraum genutzt werden können. „Das wird ein gutes Stück Arbeit und auch etwas kosten. Aber bei so viel Einsatz von Ehrenamtlichen und mit unserer tollen kirchlichen Stiftung freue ich mich darauf!“
Der Artikel ist in ähnlicher Form auch in der Bremervörder Zeitung erschienen: Bericht-BZ-Weinfest.pdf